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Aufpassen bei eBay und den bindenden Geboten

Es ist schon einige Zeit her, da habe ich mir meinen neuen Drucker gekauft. Ich habe extra ein teureres Modell gewählt, nachdem ich beraten wurde, da ich erheblich viel Geld durch geringen Tintenverbrauch sparen kann. Mir wurden diverse Rechnungen aufgestellt und letzendlich entschied ich mich für einen Hewlett Packard OfficeJet, der – wie de Name schon sagt – eher für Büros gedacht ist. Die Modellreihe OfficeJet soll besonders zu empfehlen sein, wenn man nicht jede Woche seine Tintenpatronen ersetzen möchte. So viel wie ich täglich drucke könnte dies in der Tat wöchentlich geschehen.

Die damals mitgelieferten Tintenpatronen sind wie gewöhnlich nur halb voll und haben etwa 5 ml Inhalt. Mit diesen vier Patronen bin ich bisher über 3 Monate sehr gut zurecht gekommen und noch immer ist in jeder Patrone über die Hälfte vorhanden. Obwohl ich in den 3 Monaten mindestens 500 A4-Seiten farbig und schwarz/weiß bedruckt habe. Dieses Ergebnis finde ich schon wirklich sehr gut.

Da die Tintenpatronen – es handelt sich um die HP 88 Patronen – im Geschäft zusammen 100 Euro kosten wollte ich mich über das Internet nach einer günstigeren aber originalen Alternative erkundigen. Der Preis von 100 Euro kommt zustande, da ich nicht die Standart-Patronen mit weniger als 10 ml Füllung nehme, sondern die XXL-Variante, die jeweils fast 60 ml Tinte bereitstellt. Mit diesen Füllungen sollten 2500 Seiten jeweils sehr realistisch sein. Zuerst habe ich mich bei Amazon umgesehen, doch da hätte ich auch etwa 95 Euro für alle Patronen zusammen zahlen müssen. Dann habe ich mich bei eBay erkundigt und original Tintenpatronen für insgesamt knapp 15 Euro gesehen.

Zuerst dachte ich, das Angebot steht erst seit wenigen Minuten, aber tatsächlich galt die Möglichkeit des Bietens nur noch 15 Minuten. In der Eile habe ich ganz schnell mein Maximalgebot von 20 Euro eingegeben, weil ich testen wollte, ob jemand am anderen Ende der Leitung sitzt. Sofort wurde ich überboten und es waren nur noch 5 Minuten Zeit. Rasch bot ich 35 Euro, das war meine Grenze. Doch plötzlich sah ich in der Artikelbeschreibung ganz klein, dass es sich zwar um original Tintenpatronen handelt, aber das Mindesthatbarkeitsdatum schon seit 2007 abgelaufen ist. Da hab ich wirklich nur noch geflucht, denn meinen neuen Drucker möchte ich nicht mit schlechter Tinte füttern – ich verabscheue übrigens auch Refill-Patronen, denn ich habe schonmal einen Drucker deswegen verloren.

In den letzten 5 Sekunden aber die Erleichterung – ich hatte gar nicht mehr damit gerechnet – „Sie wurden leider überboten.“ Man kann sich vorstellen, dass ich sehr erleichtert war. Deswegen möchte ich an meine Leserschaft appellieren, jedes kleinste Detail in der Artikelbeschreibung zu lesen und auch trotz Zeitdruck nichts Unüberlegtes zu tun. Lieber sollte man sich ein vermeindliches Schnäppchen entgehen, oder man weiß genau, dass der Händler ein Widerrufsrecht gewährt. Ich habe wirklich sehr Glück gehabt, dass ich noch rechtzeitig bemerkt habe, dass es sich um alte – vermutlich sogar verklebte oder verklumpte – Tintenpatronen handelte.

Wer trotzdem jede Menge Geld durch Tintenpatronen sparen möchte, der kann einen Blick auf Grundlagen Computer werfen, denn dort wurde vor einiger Zeit verglichen, wie man seine Patronen möglichst billig erwerben kann. Ich rate prinzipiell von den kompatiblen Patronen ab, doch jeder muss selber wissen, ob er die Risiken eingeht.