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Sicherheit beim Online-Shopping

Bequem, 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche geöffnet und sicher: So wird Online-Shopping gern beschrieben. Dass sich auch schwarze Schafe unter den Shops in den Tiefen des World Wide Webs bewegen oder unter Inserenten von Kleinanzeigen zu finden sind, erfahren Verbraucher zwar von Schutzverbänden, oft allerdings erst dann, wenn es zu spät ist.

Italienische Mode, ein Schlitten aus Skandinavien, Lavendelöl aus Frankreich: Kein Problem, denn Online-Shopping ermöglicht Einkaufserlebnisse, die schier grenzenlos sind. Dass Betrüger dabei das große Geschäft wittern, ist fast schon logische Konsequenz – und leider sind solche Shopping-Fallen für Verbraucher nur schwer erkennbar. Einige Tipps helfen aber, das virtuelle Shoppingerlebnis sicher zu gestalten.

Diese Tipps machen Online-Shopping sicherer

Weisen Anbieter ein ordentliches Impressum inklusive Straße, Hausnummer, Ort, Ansprechpartner oder gesetzlichem Vertreter auf, ist das schon mal ein gutes Zeichen und vereinfacht eventuelle Rücksendungen. Fehlen die Kontaktinfos oder wird nur eine Postfachadresse angegeben, dürften Rücksendungen schwer werden und aufgrund der Gesetzeslage (Impressumpflicht) wirken Shops mit fehlenden Angaben erst mal unseriös. Die Impressumpflicht gilt allerdings nicht in allen Ländern, sodass sicherheitshalber noch mal überprüft werden sollte, ob die Allgemeinen Geschäftsbedingungen abrufbar sind. Darin lassen sich auch Details zur Bestellabwicklung und den -konditionen nachlesen.

„Trusted Shops“, „EHI Geprüfter Online-Shop“ und das TÜV-Siegel „Safer-Shopping“ sind Siegel, die von unabhängigen Prüfstellen vergeben wurden und auf sicheres Online-Shopping hinweisen. Zahlreiche Kriterien werden für den Erhalt eines solchen Zertifikats überprüft; darunter Garantieleistungen, Preistransparenz, Lieferbedingungen oder auch der Datenschutz.

Einem Shop mangelnde Seriosität vorzuwerfen, weil es mal eine Panne gibt, wäre vermessen, denn Unklarheiten oder logistische Probleme kann es immer mal geben. Wichtig ist in solchen Fällen ein gut erreichbarer und funktionierender Kundenservice. Telefon-Hotlines sind gängig, E-Mail-Kontakt wird langsam Standard und Live-Chat-Dienste gewinnen ebenfalls immer mehr. Online-Shopper, die im Ausland bestellen, sollten auf englischsprachigen Support achten.

All das sind Hilfen, aber keine Garantien. Noch sicherer wird es, sich bei anderen Usern über den Shop zu informieren. Unabhängige Bewertungsportale geben sowohl Auskunft über das Produkt selbst als auch über den Shop. Selbstverständlich lassen sich auch Bewertungen fälschen. Gibt es gar keine Kritik für Produkte oder Shops, dafür ausschließlich Lobeshymnen, ist es besser, den Kauf noch mal zu überdenken, denn selbst die besten Shops haben ihre Kritiker.

Preisvergleichsportale haben gleich zwei Vorteile: Sie überprüfen, ob es dasselbe Produkt woanders günstiger gibt, und sie listen für gewöhnlich seriöse Shops auf. Im Preisvergleich ist meist auch eine Übersicht eventuell entstehender Nebenkosten enthalten, beispielsweise die für den Versand oder für die Zahlungsabwicklung (Nachnahme). Grundsätzlich sind die Nebenkosten ein Punkt, der unbedingt überprüft gehört: Preisangaben, das Bestellverfahren und die Zahlungsmöglichkeiten, außerdem Versandkosten und Umsatzsteuer-Angaben müssen übersichtlich und eindeutig erkennbar dargestellt werden. Dies kann entweder direkt beim Produkt oder aber nach der Bestellung in allen Einzelheiten geschehen.

Kreditkarten- oder Lastschriftenzahlungen sind ziemlich gängig und auch sicher, wenn der Online-Händler die Datenübertragung (SSL-Verschlüsselung; Secure Socket Layer; erkennbar an einem Symbol im Browser, welches an ein Vorhängeschloss erinnert, außerdem am Kürzel „https“ am Beginn der URL) schützt. Wird nicht auf diese geschützte Datenübertragung verwiesen, sollten keine Kreditkarten-/Kontodaten preisgegeben werden, denn diese könnten durch Spähprogramme, Viren oder Trojaner abgefangen und missbraucht werden. Wird die Ware per Nachnahme bezahlt, kostet das zwar meist einen kleinen Aufschlag, ist allerdings relativ sicher. Wichtig dabei: Die Ware sollte idealerweise noch überprüft werden, wenn der Postbote gegenwärtig ist, um einen Zeugen für Schadenfälle oder Betrügereien (leere Pakete) zu haben. Am sichersten ist die Zahlung per Rechnung, allerdings bieten das nicht alle Shops an, einige Online-Händler wollen zumindest die Erstbestellung per Vorkasse bezahlt haben, um auch sich selbst vor Betrügern zu schützen.

Treuhänder-Services sind grundsätzlich positiv zu bewerten! Der Käufer zahlt dabei an ein neutrales Treuhänderunternehmen, das ihrerseits das Geld an den Händler weiterleitet, wenn die Ware beim Käufer eingetroffen ist.

Die Rückgabebedingungen sollten ebenfalls geprüft werden: Das Fernabsatzgesetz schreibt ein Rückgaberecht innerhalb von 14 Tagen vor; Gründe müssen dafür nicht angegeben werden. Einen Widerruf legen Käufer idealerweise schriftlich per Einschreiben ein, wobei Kaufvertrag sowie eine Kopie der Auftrags- und Bestellbestätigung beiliegen sollten. Das Widerrufrecht verlängert sich auf sechs Monate, wenn ein Online-Shop-Anbieter nicht ausreichend darauf hingewiesen hat.

Und was hilft bei Kleinanzeigen?

Bei Kleinanzeigen gehört leider ein gewisses Risiko dazu – auf beiden Seiten: Käufer und Verkäufer kennen sich nicht und die Anonymität macht es leicht, Betrugsopfer zu werden oder zu finden. Meist zahlt man für Kleinanzeigen-Angebote per Überweisung oder Nachnahme – für letzteres gilt, was wir in obigen Tipps zusammengefasst haben. Bei Überweisungen ist besonders Obacht zu geben, wenn die Zahlung auf ein ausländisches Konto geht, denn rechtliche Ansprüche können im Ausland nur schwer geltend gemacht werden. Treuhandservices sind auch bei Kleinanzeigen das Mittel, das Zahlungen sicherer werden lässt.

Um andere potenzielle Betrugsopfer zu schützen, lohnt es sich, etwaige Betrugsversuche an Verbraucherzentralen zu melden – es reicht schon, wenn der Text einer Kleinanzeige dubios wirkt. Die Verbraucherzentrale überprüft den Fall und informiert, ob der Inserent tatsächlich zu den schwarzen Schafen gehört. Dasselbe gilt, wenn man zum Betrugsopfer geworden ist: Man wende sich an die Verbraucherzentrale, die zum einen berät, ob und wie es möglich ist, sein Geld zurückzubekommen, zum anderen aber auch Betrügereien verbreitet und somit weitere Verbraucher schützt.

Positiv-Beispiele: Amazon und dhd24.com

Amazon, der weltweit größte Internetversandhandel, der einst als reiner Buchhändler angefangen hat, bietet diverse sicherheitsrelevante Garantien: Eine Rücknahmegarantie und ein deutlich ausgewiesenes Widerrufrecht sowie eine umfassend erläuterte Datenschutzerklärung. Die persönlichen Daten werden ausschließlich verschlüsselt übertragen und gibt es bei Verkäufen von Dritten (nicht alle Produkte werden direkt von Amazon verkauft) Probleme, gibt Amazon.de die sogenannte A-bis-z-Garantie: „Die Amazon.de A-z-Garantie umfasst den Zustand des von Ihnen erworbenen Artikels wie auch seine fristgerechte Lieferung“, heißt es in der Garantieerklärung.

dhd24.com ist ein Kleinanzeigenportal – meist für gebrauchte Artikel, aber auch Neuware und Dienstleistungen finden sich. Die Testurteile, die über dhd24.com gefällt wurden, lassen sich mit „gut“ zusammenfassen. Das Portal hat selbst einige Sicherheitshinweise eingestellt, um Käufern und Verkäufern einen gewissen Schutz vor etwaigen Betrügern zu bieten – denn auch große Portale wie dieses sind nicht vor Betrügern gefeit.