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Filesharingnutzung fällt in den USA auf neun Prozent

Die Musik- und Filmindustrie wollte es schon vor einigen Monaten nicht wahrhaben. Doch der „2010 Annual Report“ zeigt es eindeutig. Die Nutzerzahl von Peer-to-Peer-Netzwerken nimmt drastisch ab. In den USA sind es nur noch neun Prozent aller Internet-Nutzer, die mit solchen Netzwerken vernetzt sind.

Der neue 2010 Annual Report weist die Musik- und Filmindustrie in ihre Schranken. Von "fundamentalen wirtschaftlichen Schäden" sprach erst kürzlich die RIAA (Organisation zur Verfolgung von Raubkopien). Der neue Report zeigt das Gegenteil auf. Die Nutzerzahl von Peer-to-Peer-Netzwerken ist auf neun Prozent in den USA geschrumpft. Wie viele davon letztlich noch illegales Filesharing betreiben, ist nicht bekannt. Doch wird die Zahl eher gering sein. Das gab heute das Marktforschungsunternehmen NPD Group bekannt. "Vor drei Jahren waren es noch 16 Prozent", sagte ein Sprecher bei der Präsentation des Reports.

Eher Gelegenheitssauger

Die Zahlen stammen aus dem vierten Quartal 2010 und seien vor allem auf die Schließung von LimeWire zurückzuführen. Auch wenn andere Programme häufiger benutzt worden sind, "sei das Angebot von LimeWire schon beachtlich gewesen". Beobachtet man nur die illegalen Downloads, ist ebenfalls ein starker Rückgang zu erkennen. Erste Schätzungen gehen von 18 Downloads pro Person aus; 2007 waren es noch 35 Downloads. Natürlich gibt es noch immer schwarze Schafe. Doch laut des Berichts sei die Mehrheit "Gelegenheitssauger". Anbieter von Tausenden Liedern oder Filmen sind eher selten geworden. Laut der NPD Group werden vielmehr einzelne Songs heruntergeladen.

Rapidshare und Usenet

Einen vollständigen Überblick bieten die Studien der NPD Group aber nicht. Es sind keine One-Click-Hoster, wie beispielsweise Rapidshare berücksichtigt worden. Auch Netzwerke aus dem Usenet wurden nicht untersucht. Letztere Netzwerke erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, da eine Anonymität garantiert wird und lediglich die Rechnung auf die Person schließen lässt. Der Download selbst bleibt bei den meisten Anbietern anonym. Dafür kostet der Dienst aber auch Geld. Selbst die Musikindustrie musste kürzlich feststellen, dass Raubkopierer nicht nur illegal handeln. 16 Prozent der Filesharer bringt der Musikindustrie auch Geld ein – denn meist hören die Nutzer die heruntergeladenen Songs nur an, um sie später legal zu erwerben. Die Zahlen für Deutschland sind leider noch nicht bekannt. Doch dürften sie ebenfalls niedrig sein.