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Computertechnik: Blinder fährt ohne Beifahrer Auto

Von wegen, Blinde können kein Auto fahren. Studenten haben gemeinsam mit Wissenschaftlern der Virginia Tech University erstmals einen blinden Fahrer auf die weltbekannte Strecke von Daytona losgelassen. Der Sehbehinderte Mark Anthony Riccobono fuhr ohne Beifahrer im Vorfeld des Rolex 24 Race.

Möglich macht diese Sensation die Technik am und im Auto. Hoch empfindliche Sensoren messen während der Fahrt den gesamten Streckenabschnitt rund um das Auto. Die dabei gesammelten Daten werden ohne Umwege in eine zentrale Rechnereinheit gespeichert. Diese wiederum erstellt ein dreidimensionales Abbild der Fahrbahn und bildet dieses anhand von Impulsen ab. Gegenüber herkömmlichen Abbildern sind Impulse auch für Blinde sichtbar – zumindest fühlbar.

Video

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Via Impulsen und Vibration zum Ziel

So warnen diese Impulse mithilfe von Vibrationen, die in speziell vom Blinden getragenen Handschuhen zur Entfaltung kommen, den Fahrer vor möglichen Hindernissen. Wann der Fahrer schneller oder langsamer fahren darf, wann gebremst werden muss, wird per Vibration im Sitzstreifen über den Sitz selbst weitergegeben. Gerade bei Hindernissen sind Blinde auf diese genauen Informationen angewiesen. Mit künstlich erschaffenden Blockaden wurde die 2,4 kilometerlange Strecke für Mark Anthony zudem erschwert. Ein Video zeigt sogar, wie aus einem fahrenden Fahrzeug Kartons auf die Fahrbahn geworfen werden, welchen der Blinde erfolgreich auszuweichen weiß.

Die NFB

Wann allerdings der erste Blinde am öffentlichen Straßenbetrieb teilnehmen wird, ist unklar. Zu sehr steckt die Technik noch in den Kinderschuhen. Die Technik allerdings zeigt schon jetzt, dass Krankheiten nicht gleich Stillstand bedeuten. Grund genug, die Forschung an solchen Technologien zu fördern. Ein großer Teil wird von der National Federation of the Blind unterstützt. Die Organisation wird von Blinden Menschen geführt und hat sich zum Ziel gesetzt, das Leben der Blinden auf moderne Art zu vereinfachen.