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Google vs. Bing: Viel Lärm um Nichts?

Seit einigen Tagen wird der Ton an der Front der Suchmaschinen schärfer. Von „Google versus Microsoft“ ist da zu hören und zu lesen. Google beschuldigt die Redmonder, ihre Bingsuche von der Suchmaschine aus Silicon Valley abgekupfert zu haben. Die Entwickler rund um Bing halten lautstark dagegen.

Aktuell wirft ein Google-Ingenieur Microsoft vor, die Bingsuche zu 100 Prozent nachgeahmt zu haben. Laut Spiegel Online wurde der Schneeball bereits zurückgeworfen. "Google sei auf Klickbetrug aus", ist dort zu lesen. Vor einigen Tagen fing die öffentliche Keilerei an.

Sinnfreie Parameter überführten Microsoft

Google viel bereits letztes Jahr im Oktober auf, dass bei einigen Parametern der eigenen Suche Übereinstimmungen mit Bing verdächtig ähnlich waren. Der Suchmaschinen-Marktführer stellte nach eigenen Angaben Microsoft eine Falle und veränderte völlig sinnfreie Suchanfragen.

Würde jetzt Bing dieselben Treffer ausspucken, wie es die Google-Suche macht, wäre Microsoft überführt. Und tatsächlich: Nachdem alles vorbereitet worden war, surften die Mitarbeiter Googles zu Hause mit dem Internet-Explorer von Microsoft. Laut Google dauerte es genau zwei Wochen, bis Microsoft für zwei Parameter dieselben Treffer erzielte.

Viel Lärm um Nichts?

Alles Zufall? Nein. Der Streit geht in die Nächste Runde, auch weil nun Berichte aufgetaucht sind, die diese Vorgehensweise als "normal" betiteln. Google arbeitete auf dieselbe Weise und hält sich dazu aber bedeckt. Vielleicht ist es ihnen auch peinlich? Das behauptet zumindest die Pressestelle von Microsoft. Bei einem Blick auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen Googles, sieht es tatsächlich etwas anders aus.

So hat die Süddeutsche Zeitung genau diesen Punkt aufgegriffen: Sie beschreibt in einem Artikel Passagen, aus den AGB Googles: "Wenn Sie Google-Dienste über einen Browser, eine Application oder andere Dienste aufrufen, zeichnen unsere Server automatisch bestimmte Informationen auf." Neben diesen Informationen werden natürlich auch alle Webaktivitäten wie etwa Klicks aufgezeichnet. Wer letztendlich Recht hat, wird wohl nie geklärt werden. Beide Parteien sind einfach zu sehr mit sich selbst beschäftigt und dazu abgrundtief verhasst.