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Navigation: Satellitensystem Galileo geht an den Start

Das wurde aber auch langsam Zeit. Das Europäische Satelliten-System Galileo wird seit diesem Wochenende getestet. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hat die Entwicklungsumgebung „GATE“ am Freitag offiziell eingeweiht. Sie steht in Berchtesgaden. Ständige Verzögerungen ließen schlechtes Licht auf das System fallen.

Das System Galileo soll bei der offiziellen Einführung, das von der US-Regierung bereitgestellte GPS-Signal ablösen. Die grundlegende Basis sei nun geschaffen. Das vermeldete die IFEN GmbH, die für den operativen Betrieb zuständig ist. "GATE hat seine Signal-Upgrade-Phase abgeschlossen und bereits im November eine erfolgreiche Abnahme durch die deutsche Raumfahrt-Agentur hinter sich bringen können."

Kosten in Milliardenhöhe

In einer Testreihe sollen bereits die nächsten Schritte eingeleitet werden, um die angestrebte Zertifizierung des GATE-Tests anerkennen zu lassen. Denn immerhin benötigt das System noch immer, zur erforderlichen Abschluss-Prüfung, eine realen Umgebung. Hierfür sind insgesamt acht Stationen in weit laufender Flur errichtet worden. Alle möglichen Anwendungsgebiete sollen so auf Herz und Niere geprüft werden. Noch vor einigen Monaten kam das Projekt ins Stocken, da es finanziell kaum zu tragen war. Mehrere Milliarden Euro stecken bereits in dem System. Wie viel es am Ende sein werden, weiß niemand.

30 Satelliten sorgen für ausreichend Daten

Das Satellitennavigationssystem funktioniert mit insgesamt 30 Satelliten, die in zirka 23.000 Kilometer Höhe um die Erde kreisen. Sie senden mit Hilfe von Atomuhren Zeitsignale und Bahnkoordinaten. Bodenstationen, in der Vermessung spricht man von Referenzen, empfangen diese Daten und kommunizieren so mit den Satelliten. Sie bilden dann zusammen mit zusätzlichen Informationen ein Datenpaket, welches für den Straßenverkehr, für die Luftfahrt, Schifffahrt und natürlich auch für freizeitliche Aktivitäten die Navigation zur Verfügung stellt. Hierzu gehört ja auch neuerdings das Navigieren via Smartphone und Google Maps.